Blog Post

Urkunde zum Ärmelband Metz 1944

n.n. • Dez. 12, 2019

Konvolut eines Trägers des Ärmelband Metz 1944

Es finden sich nicht oft so vollständig erhaltene Konvolute eines Trägers des Ärmeldband Metz 1944. Aus diesem Grund soll das komplette Konvolut gezeigt werden, nicht nur die Urkunden zum Ärmelband selbst. Das gezeigte Ärmelband Metz 1944 ist allerdings nicht Teil dieses Konvoluts, soll aber zur Veranschaulichung dienen.

Nachdem der Mann am 4.10.1932 als Polizeianwärter bei der Landespolizei in Würzburg seine Laufbahn begann, erfolgte am 4.10.1933 die erste Beförderung zum Polizeiunterwachtmeister

 

 Auf Grund seiner Fahigkeiten wurde er zum Abteilungsnachrichtenzug der Landespolizei in Speyer versetzt.  Hier erfolgten seine Beförderung zum Wachtmeister am 24.4.1935

 

Und zum Truppführer des Abteilungs-Nachrichten-Zugs am 20.07.1935

Das Bild im Sportabzeichenheft für das am 4.9.1934 erworbene Sportabzeichen in bronze zeigt ihn in der Uniform der bayrischen Landespolizei.

Am 17.3.1936 trat er dann als Unteroffizier in den Batl.-Nachrichten-Zug des IR 110in Speyer über. Nach der Stiftung der neuen Dienstauszeichnungen erfüllte er laut Antrag vom 29.6.1936 die Voraussetzungen für die Dienstauszeichnung der 4. Klasse.

 

 Diese wurde ihm am 2.10.1936 durch Oberst Loehning, dem Kommandeur des IR 110 verliehen.

 

 

 1937 wurde er zum IR 104 in Speyer versetzt und setzte dort seine Laufbahn als Funker/ Fernsprecher fort. Dies offensichtlich so gut, daß nach entsprechenden Beurteilungen eine vorzugsweise Beförderung zum Feldwebelam 7.11.1938 beim IR 104 erfolgte

 

Nach einem weiteren Wechsel zum IR 529 sah die Einheit zunächst eine ruhige Zeit am Westwall. Nach der Verleihung des Schutzwall-Ehrenzeichens vom 20.03.1940 erfolgte am 10.4.1940 die Ernennung zum Hauptfeldwebel oder auch inoffiziell "Spiess".

In dieser Funktion wurde er am 18.12.1940 mit dem Kriegsverdienstkreuz 2. Klasse mit Schwerter ausgezeichnet.

Im Ostfeldzug erfolgte eine erneute Versetzung zur 7./IR 399. Das Regiment war als Teil der 170. Infanteriedivision ab November 1941 bis Februar 1942 bei den harten und schweren Kämpfem auf der Krim und um Sewastopol eingesetzt.

Die Verleihung des Eisernes Kreuzes 2. Klasse am 7.6.1942, des Infanterie-Sturmabzeichens am 15.7.1942, des Eiserne Kreuz 1. Klasse am 26.07.1942 und des Verwundetenabzeichen in schwarz am 10.10.1942 waren die direkte Folge. Am 15.2.1943 erfolgte zudem die Verleihung des Krimschilds. Leider fehlt die Urkunde zum Infanteriesturmabzeichen

Nach einem entsprechenden Aufenthalt im Lazarett Halberstadt zur Behandlung seiner Verwundung (Oberarmschuss mit Verletzung der Schulter), erfolgte nach seiner Genesung eine Versetzung zum Grenadierersatz- und Ausbildungs-Bataillon 65. Vermutlich war er dort als Ausbilder bis zu seiner Abkommandierung und Ernennung zum Fahnenjunker-Oberfeldwebel am 25.8.1943 zur Schule VI für Fahnenjunker der Infanterie in Metz tätig. Der Lehrgang endete am 1.3.1944 mit der Beförderung zum Leutnant der Infanterie. Unter Beibehaltung seiner Stammdienststelle blieb er als Ausbilder bei der Schule VI in Metz.

Im Verlauf des alliierten Vorstoßes auf Deutschland stieß die 3. US-Armee und Patton auf Nancy und Metz vor. Metz richtete sich auf eine Belagerung vor. Mit dem Stammpersonal und den dort gerade abgeordneten Offiziersanwärtern der Schule VI für Fahnenjunker der Infanterie, sowie anderer unterstellten Truppenteile der Wehrmacht und der Waffen-SS unter Führung von Oberst Siegroth (Leiter der Schule VI) wurde Metz bis September 1944 verteidigt.


Nachdem die Kampfhandlungen in Metzt beendet waren, wurde der Sitz der Schule VI für Fahnenjunker der Infanterie nach Schwerin verlegt. Es ist auch der letzte Eintrag auf Seite 17 des Soldbuchs. Bereits am 24.10.1944 wurde durch das Oberkommando des Heeres die Stiftung des ' Ärmelband METZ 1944 ' bekannt gegeben. Die Stiftung des Ärmelbands wurde dann am 22.01.1945 im Allgemeinen Heeresmitteilungsblatt veröffentlicht.

Man beachte den Mustervordruck. Einmal als Besitzzeugnis für die Verleihung als Kampfabzeichen, und einmal als Bescheinigung Traditionsabzeichen.

Verleihungsbefugt war der zwischenzeitlich zum Generalmajor beförderte Leiter der Kampfgruppe und Kommandeur der Schule, Joachim von Siegroth.

Wie aus den Allgemeinen Heeresmitteilungen ersichtlic,h konnte das Ärmelband 'METZ1944' als Traditionsabzeichen oder als Kampfabzeichen verliehen werden. Der Leutnant hier qualifizierte sich auf Grund seiner Zugehörigkeit zur Kampfgruppe und Teilnahme an den Abwehrkämpfen für das Kampfabzeichen.

Das hier gezeigte Besitzzeugnis weicht von dem Mustervordruck in den Allgemeinen Heeresmitteilungen ab. Dies ist aber keine Seltenheit und kam oft vor. Man denke nur an die vielen abweichenden Vordrucke für das Verwundetenabzeichen, Infanteriesturmabzeichen etc.

Hier ein Ärmelband Metz 1944 wie es verliehen wurde. (Dank an Christian von Militaria Berlinfür die Nutzung des Fotos)

von Bastian Brücker 14 März, 2023
Es ist nicht immer so leicht wie man es sich vorstellt
von Bastian Brücker 11 Dez., 2022
Rudolf Lucke & Co
von Bastian Brücker 14 Juni, 2022
Hensler & Schumann
von Bastian Brücker 30 Mai, 2022
Gedanken zu "stone-mint" Stücken. Wenn manchmal etwas nachgeholfen wird.
von Bastian Brücker 12 Apr., 2022
Ähnlich wie im Beitrag „Warum Urkunden sammeln“ gibt es auch zum Thema Fotos sammeln eine Vielzahl von Gründen warum diese gesammelt werden. Einer sammelt Portraitfotos von einem Regiment, weil er sich mit der Geschichte des Regiments befasst oder ein Angehöriger vielleicht in diesem Regiment gedient hat. Andere suchen Portraitfotos mit seltenen und ungewöhnlichen Ordenskombinationen. Wieder andere haben sich zum Beispiel auf Fotos von Gebirgsjägern spezialisiert. Oft ist es auch eine Kombination aus alle dem.
von Bastian Brücker 27 Jan., 2022
Die Reichsbetriebsnummer als Bestandteil des Maschinellen Bereichtswesen
von Bastian Brücker 17 Okt., 2021
Quellen, Vorgehensweisen und Berwertung
von Bastian Brücker 23 Mai, 2021
Abgelehnte Vorschläge für Auszeichnungen
von Bastian Brücker 04 Apr., 2021
Der militärische Werdegang eines Ritterkreuzträger und Träger von vier Panzervernichtungsabzeichen
von n.n. 20 Jan., 2021
3 Urkunden für eine Verleihung
Show More
Share by: