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Es finden sich nicht oft so vollständig erhaltene Konvolute eines Trägers des Ärmeldband Metz 1944. Aus diesem Grund soll das komplette Konvolut gezeigt werden, nicht nur die Urkunden zum Ärmelband selbst. Das gezeigte Ärmelband Metz 1944 ist allerdings nicht Teil dieses Konvoluts, soll aber zur Veranschaulichung dienen.
Nachdem der Mann am 4.10.1932 als Polizeianwärter bei der Landespolizei in Würzburg seine Laufbahn begann, erfolgte am 4.10.1933 die erste Beförderung zum Polizeiunterwachtmeister
Auf Grund seiner Fahigkeiten wurde er zum Abteilungsnachrichtenzug der Landespolizei in Speyer versetzt. Hier erfolgten seine Beförderung zum Wachtmeister am 24.4.1935
Und zum Truppführer des Abteilungs-Nachrichten-Zugs am 20.07.1935
Das Bild im Sportabzeichenheft für das am 4.9.1934 erworbene Sportabzeichen in bronze zeigt ihn in der Uniform der bayrischen Landespolizei.
Am 17.3.1936 trat er dann als Unteroffizier in den Batl.-Nachrichten-Zug des IR 110in Speyer über. Nach der Stiftung der neuen Dienstauszeichnungen erfüllte er laut Antrag vom 29.6.1936 die Voraussetzungen für die Dienstauszeichnung der 4. Klasse.
1937 wurde er zum IR 104 in Speyer versetzt und setzte dort seine Laufbahn als Funker/ Fernsprecher fort. Dies offensichtlich so gut, daß nach entsprechenden Beurteilungen eine vorzugsweise Beförderung zum Feldwebelam 7.11.1938 beim IR 104 erfolgte
Nach einem weiteren Wechsel zum IR 529 sah die Einheit zunächst eine ruhige Zeit am Westwall. Nach der Verleihung des Schutzwall-Ehrenzeichens vom 20.03.1940 erfolgte am 10.4.1940 die Ernennung zum Hauptfeldwebel oder auch inoffiziell "Spiess".
In dieser Funktion wurde er am 18.12.1940 mit dem Kriegsverdienstkreuz 2. Klasse mit Schwerter ausgezeichnet.
Im Ostfeldzug erfolgte eine erneute Versetzung zur 7./IR 399. Das
Regiment war als Teil der 170. Infanteriedivision
ab November 1941 bis Februar 1942 bei
den harten und schweren Kämpfem auf der Krim und um Sewastopol
eingesetzt.
Die Verleihung des Eisernes Kreuzes 2. Klasse am 7.6.1942, des
Infanterie-Sturmabzeichens am 15.7.1942, des Eiserne Kreuz 1. Klasse am 26.07.1942 und des
Verwundetenabzeichen in schwarz am 10.10.1942 waren die direkte Folge. Am 15.2.1943 erfolgte
zudem die Verleihung des Krimschilds. Leider fehlt die Urkunde zum
Infanteriesturmabzeichen
Nach einem entsprechenden Aufenthalt im Lazarett Halberstadt zur Behandlung seiner Verwundung (Oberarmschuss mit Verletzung der Schulter), erfolgte nach seiner Genesung eine Versetzung zum Grenadierersatz- und Ausbildungs-Bataillon 65. Vermutlich war er dort als Ausbilder bis zu seiner Abkommandierung und Ernennung zum Fahnenjunker-Oberfeldwebel am 25.8.1943 zur Schule VI für Fahnenjunker der Infanterie in Metz tätig. Der Lehrgang endete am 1.3.1944 mit der Beförderung zum Leutnant der Infanterie. Unter Beibehaltung seiner Stammdienststelle blieb er als Ausbilder bei der Schule VI in Metz.
Im Verlauf des alliierten Vorstoßes auf Deutschland stieß die 3. US-Armee und Patton auf Nancy und Metz vor. Metz
richtete sich auf eine Belagerung vor. Mit dem Stammpersonal und den
dort gerade abgeordneten Offiziersanwärtern der Schule VI für
Fahnenjunker der Infanterie, sowie anderer unterstellten Truppenteile
der Wehrmacht und der Waffen-SS unter Führung von Oberst Siegroth
(Leiter der Schule VI) wurde Metz bis September 1944 verteidigt.
Nachdem die Kampfhandlungen in Metzt beendet waren, wurde der Sitz der Schule VI für Fahnenjunker der Infanterie nach Schwerin verlegt. Es ist auch der letzte Eintrag auf Seite 17 des Soldbuchs. Bereits am 24.10.1944 wurde durch das Oberkommando des Heeres die Stiftung des ' Ärmelband METZ 1944 ' bekannt gegeben. Die Stiftung des Ärmelbands wurde dann am 22.01.1945 im Allgemeinen Heeresmitteilungsblatt veröffentlicht.
Man beachte den Mustervordruck. Einmal als Besitzzeugnis für die Verleihung als Kampfabzeichen, und einmal als Bescheinigung Traditionsabzeichen.
Verleihungsbefugt war der zwischenzeitlich zum Generalmajor beförderte Leiter der Kampfgruppe und Kommandeur der Schule, Joachim von Siegroth.
Wie aus den Allgemeinen Heeresmitteilungen ersichtlic,h konnte das Ärmelband 'METZ1944' als Traditionsabzeichen oder als Kampfabzeichen verliehen werden. Der Leutnant hier qualifizierte sich auf Grund seiner Zugehörigkeit zur Kampfgruppe und Teilnahme an den Abwehrkämpfen für das Kampfabzeichen.
Das hier gezeigte Besitzzeugnis weicht von dem Mustervordruck in den Allgemeinen Heeresmitteilungen ab. Dies ist aber keine Seltenheit und kam oft vor. Man denke nur an die vielen abweichenden Vordrucke für das Verwundetenabzeichen, Infanteriesturmabzeichen etc.
Hier ein Ärmelband Metz 1944 wie es verliehen wurde. (Dank an Christian von Militaria Berlinfür die Nutzung des Fotos)