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Einen ersten Hinweis das ein solches Abzeichen, bzw. ein Entwurf dafür, in Auftrag gegeben wurde findet sich in einem Schreiben der Präsidialkanzlei an den Künstler und Bildhauer Hanisch (dieser hat auch das das Verwundetenabzeichen des 2. Weltkrieges neu entworfen (die so genannte 2. Designform des Verwundetenabzeichen von 1939) vom 09. Dezember 1938. In diesem Schreiben wird Hanisch aufgefordert nach einer übergebenen Skizze einen Entwurf und ein Gipsmodell für ein Ehrenzeichen „Zum Schutze Deutschlands 1938/39“ zu schaffen. Als Honorar wurden 500 RM festgelegt.
Am 13. Januar 1939 wurden der Präsidialkanzlei dann die ersten vier Entwürfe übermittelt. Ein Entwurf in Gips und drei Farbskizzen. Für seine Arbeiten erhielt Hanisch dann in Summe 1.500 RM mit dem Vermerk, dass damit alle Arbeiten abgegolten sind.
Weiteren Schriftverkehr mit Hanisch gibt es nicht mehr. Seine Entwürfe wurden aber als Grundlage für eine Beauftragung von Professor Richard Klein aus München verwendet (Brief vom 01. Februar 1939). So ganz war man aber wohl mit den Entwürfen nicht zufrieden, heißt es doch in dem Schreiben:
… In der Anlage finden Sie einige hier gefertigte Skizzen, die in verschiedenen Formen den Gedanken wiedergeben, aber nicht die künstlerische Lösung darstellen…
Auch zur Form wird dem Schreiben zum ersten Mal etwas
gesagt:
… Der Führer hat die Absicht, den
Arbeiterinnen und Soldaten, die die deutschen Westbefestigungen geschaffen
haben, zur Erinnerung eine Auszeichnung zu verleihen, die die Inschrift „Für
Arbeit zum Schutze Deutschlands“ und in irgendeiner Form neben dem
Hoheitszeichen Schwert und Spaten tragen soll. Diese Auszeichnung soll keine
der üblichen Medaillen sein, sondern die Form eines Schildes haben, das am Rock
angesteckt werden kann; Soldaten sollen es aber an einem Band an der
Ordensschnalle oder neben anderen Ordensauszeichnungen tragen können…
Mit Datum 25.04.1939 wurden der Präsidialkanzlei dann drei
Entwürfe zugesandt. Diese Entwürfe wurden Hitler selbst vorgelegt der dann den
Entwurf II favorisierte aber noch weitere Änderungen wünschte:
…
Der Führer bittet, der weiteren Bearbeitung den Entwurf II zu Grunde zu legen,
jedoch für Schwert und Spaten eine andere Anordnung zu finden, die die beiden
Embleme nicht so eng zusammenstellt…
Daraufhin wurden neue Entwürfe von Professor Klein
fertiggestellt und an die Präsidialkanzlei geschickt. Hitler selbst hat dann
noch Veränderungen vorgenommen:
… Ferner bittet der Führer, für die Embleme auf
dem Ehrenzeichen, so wie es seine Skizze zeigt, das Schwert in den Mittelpunkt
vor zwei gekreuzten Spaten zu setzen und das Hoheitszeichen entweder in kleiner
Fassung über das Schwert oder auf der Kreuzungsstelle von Spaten und Schwert
anzubringen…
Weitere Änderungswünsche waren:
1.Wegfall der Mauern
2.Aufschrift soll auf der Rückseite angebracht werden.
Ergebnis dieser Änderungswünsche waren neue Entwürfe die
wieder an die Präsidialkanzlei übersandt wurden. Diese wurde Hitler vorgelegt und
wieder mit erneuten Änderungswünsche an Professor Klein am 07. Juni 1939
übermittelt.
„… Der Führer hat auf Grund Ihrer Entwürfe selbst die anliegende Skizze
gezeichnet mit dem Auftrag, sie Ihnen als Grundlage für die weitere Bearbeitung
zu übersenden, und hiermit ausdrücklich bemerkt, dass es Ihnen freigestellt
sein soll, im Einzelnen zu ändern oder zu ergänzen. Die Rückseite soll die
Inschrift tragen „Für Arbeit zum Schutze Deutschlands“ (also unter Weglassung
der Zeile „treue“…
Folge waren erneute Entwürfe. Es gibt eine Aktennotiz vom 06. Juli 1939 aus der hervor geht das Hitler persönlich mit Prof. Klein die letzten Änderungswünsche besprochen hat. Der Bunker soll tiefer kommen, Schwert und Spaten gekreuzt unmittelbar über den Bunker stehen und das Hoheitsabzeichen darüber.
Erste Probestücke wurden daraufhin von der Firma Deschler gefertigt und Hitler vorgelegt. Dieser verlange noch eine letzte Änderung. So sollten die über den Bunker und unter dem Hoheitszeichen angebrachten Schwert und Spaten in anderer Anordnung angebracht werden. Der Spaten nach unten und das Schwert nach oben zeigend. Die neuen Probestücke wurden am 17. August 1939 von der Firma Deschler zur Begutachtung an die Präsidialkanzlei geschickt. Aber auch jetzt gab es noch kleine Änderungswünsche bis zur endgültigen Freigabe. In einem Schreiben vom 26. August 1939 wird noch verlangst: … Der Führer wünscht noch eine Änderung dahin, dass das Schwert über den Spaten liegt und mit der Spitze nach links zeigt, während der Griff des Spatens nach rechts oben gerichtet ist…
Dies war dann auch die letzte Änderung die vorgenommen wurde. Das Ergebnis ist dann eingeführte Schutzwallen-Ehrenzeichen in seiner jetzigen bekannten Form.
Aufgrund der 100%igen Passgenauigkeit kann man bei diesem Teil des Prägewerkzeuges davon ausgehen, dass es von der Firma Deschler verwendet wurde. Leider ist nur die Rückseite vorhanden.
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